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Ich halte Dich.
Gott.










Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt.
(1. Petr 3, 15)

Liebe Gemeinde,

Rede und Antwort stehen – Jesus hat das gemacht. Immer wieder wurde er von ganz normalen Menschen, aber auch von den Gelehrten seiner Zeit, zuletzt vom römischen Statthalter Pilatus mit Fragen herausgefordert. Er hat davon geredet, dass er Gott, Seinem Vater vertraut. Er hat geredet von Gottes Liebe zu den Menschen, die wichtiger ist als die Gesetze, die seine Nachfolger glauben, von anderen Menschen einfordern zu müssen. Und von seiner Hoffnung hat Jesus geredet, dass da, wo Gottes Wille geschieht, im Reich Gottes, Gerechtigkeit und Friede und eben diese Menschenliebe alles Reden und Entscheiden und Fühlen und Handeln erfüllen werden. Jesus hat sich damit nicht beliebt gemacht. Politische und religiöse Führer seiner Zeit beschlossen, ihn töten zu lassen. Die Volksmenge, die ihm gerade noch zujubelte, ließ sich aufwiegeln und forderte in Sprechchören seine Kreuzigung. Doch Jesu Hoffnung auf Gottes Güte hat sich erfüllt. Sein Leben endete nicht am Kreuz. Er ist vom Tod auferstanden. Als Christen glauben wir daran, dass auch wir nach unserem Tod im Reich Gottes zu einem neuen, ewigen Leben auferstehen werden. Das feiern wir in dieser Zeit nach Ostern. Das ist unsere Hoffnung.

Wenn wir sonntags nach dem Gottesdienst wieder aus der Kirche treten, nehmen wir sie dann bewusst mit, diese Hoffnung? Nachmittags mit einem Eis in der Hand beim Spaziergang im Park sind wir vielleicht noch ganz erfüllt von ihr. Doch dann hören wir am Montag beim Frühstück die Morgennachrichten. Immer neue Kämpfe in der Ukraine. Eine Aussicht auf Frieden in Israel scheint hoffnungslos.

In der überfüllten Straßenbahn schimpft jemand auf die Regierung. Hoffnungslos.

Schon wieder einmal hat alles Reden nichts genützt und die Schule ruft an, weil der Turnbeutel schon wieder einmal zuhause liegen geblieben ist. Hoffnungslos.

Dann lässt der Aufgabenberg die Kollegin nebenan schier am Sinn ihres Tuns verzweifeln. Hoffnungslos. Jede und jeder von uns begegnet Menschen, die sich nichts oder nichts mehr erhoffen. Nicht von ihrem eigenen Leben, nicht von der wirtschaftlichen Entwicklung, erst recht nicht von der Politik. Schon gar nicht von Gott.

Unsere christliche Hoffnung fordert sie nicht zu hitzigen Diskussionen heraus, sie weckt nur bei Manchen Interesse, sie weckt viel öfter nur ein gleichgültiges Lächeln. Wahrscheinlich passiert es auch Ihnen etwas seltener als Jesus, dass Sie direkt mit Fragen zu Rede und Antwort herausgefordert werden – so geht es mir zumindest. Unsere Herausforderung ist es, die Hoffnung überhaupt ins Gespräch zu bringen, die Hoffnung lebendig werden zu lassen.

Wir sind der Welt als Christinnen und Christen genauso ausgesetzt wie Menschen, die nicht an Tod und Auferstehung Jesu glauben. Wir leben genauso wie sie. Wir sorgen uns genauso wie sie um unsere Familien, um unser Land, um den Frieden in der Welt. Was ändert die Hoffnung auf Gottes Liebe und Sein Reich? Wir haben eine Hoffnung, die wir nicht aufgeben, auch wenn sie paradox erscheint. Weil wir uns von Jesus Christus geliebt fühlen, können wir lieben – vielleicht nicht in jeder stressigen Situation und vielleicht auch nicht jeden oder jede. Aber ab und zu sind wir vielleicht so erfüllt von unserer Hoffnung, dass wir einen freundlichen Ton anschlagen und einen kleinen Smalltalk beginnen in der Straßenbahn oder im Büro. Davon wird der Platz in der Straßenbahn nicht mehr, der Aufgabenberg der Kollegin nicht kleiner, aber wir werden, statt uns feindselig umgeben und hoffnungslos überfordert zu fühlen, hoffnungsvoll durchatmen können. Am Abend werden wir gemeinsam über die Wiederholung des Turnbeutelmissgeschicks lachen und neue Hoffnung schöpfen auf das nächste Mal. Lassen Sie uns die Vision vom Frieden nicht loslassen. Lassen wir der Hoffnungslosigkeit dieser Welt nicht die letzte Macht über uns.  Sabine Wagner 

Ein österlich freudiges Frühjahr wünscht Ihnen 

Ihre Pfarrerin Sabine Wagner

Schön, dass Sie da sind!

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Kontakt und Kommunikation

Die Kirche unserer Gemeinde befindet sich im Gundorfer Kirchweg 4 in 04178 Leipzig, die Verwaltung und der Friedhof in der Burghausener Straße 21, 04178 Leipzig.
Tel. Pfarramt und Friedhofsverwaltung:+49 (0)341 44 105 74
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