Wie geht es eigentlich Deiner Seele?
Zu Ostern und mitten in den Ferien eine komische Frage?
Stimmt, denn meistens fragen wir anders. Wir fragen: Was machen Deine Rückenschmerzen? Oder: Wie geht es Deinen Kindern? Wie geht’s im Beruf? Oder auch einfach der große Rundumschlag: Alles klar?
Aber nach der Seele wird selten gefragt – eigentlich sogar nie. Auch nicht zu Ostern, dem Fest der Auferstehung. Und auch nicht in den Ferien, wo man doch so gern die Seele baumeln lässt. Und wohl auch nicht oder nur selten - scheint mir - in diesen Krisenzeiten.
Dabei ist die Seele doch das Wichtigste. Wobei dieses Wort „Seele“ gar nicht das Entscheidende ist. Welches Wort man verwendet, ist nicht wichtig. Wichtig ist, was damit gemeint ist. Nämlich kein Körperteil und kein Organ und keine Äußerlichkeit, sondern etwas, was irgendwie und irgendwo in uns steckt: Unsichtbar für Augen und Röntgenschirme, aber mit dem Herzen klar zu erkennen; überhaupt nicht zu begreifen, aber deutlich zu spüren.
„Seele“ ist etwas, das wehtun kann, auch wenn das Gesicht lächelt.
„Seele“ ist etwas, was schreien möchte, auch wenn der Mund schweigt.
Eine verletzte „Seele“ kann einen gesunden Menschen krank machen. Und umgekehrt kann eine starke „Seele“ einen kranken Menschen heilen.
Weil: Die „Seele“ kann immer noch Hoffnung haben, auch wenn die Aussichten schlecht sind. Und manchmal weiß die „Seele“ mehr als tausend Argumente.
Also: Wie geht es Deiner Seele? Wenn nun schon kein anderer Dich fragt, dann frage Dich doch einmal selbst nach Deiner Seele. Und kümmere Dich auch ein bisschen um Deine Seele – nicht nur um den Rücken, um die Kinder, die Arbeit und das Bankkonto. Tue etwas für Deine Seele.
Was das genau sein könnte, muss man selbst ausprobieren. Es kann ein Gebet sein oder das Hinausgehen in den Frühling, es kann ein Telefongespräch bzw. das Chatten mit einer guten Freundin oder einem guten Freund sein, in dem die Seele selbst zu Wort kommen kann. Dabei wirst Du sicher erfahren, wie Deine Seele spürbar aufatmet.
Ich wünsche Dir Gesundheit an Leib und Seele!
Pass gut auf Dich auf!
Und denke an Deine Seele!
Frohe Ostern, Klaus-Michael Streibert