Kirche
Die Gundorfer Kirche, eine romanische Saalkirche, ist eine schlichte Dorfkirche. Solche Dorfkirchen waren in der Regel keine Wehrkirchen, auch wenn sie wegen ihrer dicken Wände und kleinen Fenster so aussehen. Sie galten aber als sichere Zufluchtstätten und boten Schutz gegenüber feindlichen Attacken (nur ein Portal, das von innen mit einem Riegelbalken verwahrt werden konnte; hoch liegende kleine Fenster).
Die Jahreszahl 1085, die man vermeint am Kirchturm zu sehen, ist irreführend: die Jahreszahl, die durch Schäden schwer lesbar geworden ist, erinnert an das Verputzen des Turmes 1885.
Nach aktuellen Erkenntnissen ist vielmehr davon auszugehen, dass die heutige Gundorfer Kirche ein einheitlicher Bau des 12. Jahrhunderts ist und am Standort einer ehemaligen Holzkirche errichtet wurde.
Die Jahreszahl 1085, die man vermeint am Kirchturm zu sehen, ist irreführend: die Jahreszahl, die durch Schäden schwer lesbar geworden ist, erinnert an das Verputzen des Turmes 1885.
Nach aktuellen Erkenntnissen ist vielmehr davon auszugehen, dass die heutige Gundorfer Kirche ein einheitlicher Bau des 12. Jahrhunderts ist und am Standort einer ehemaligen Holzkirche errichtet wurde.
Der Kirchturm steht auf der Westseite der Kirche (sog. Westturmkirche) und ist zugleich der Glockenturm. An seiner Südseite befindet sich das spätgotische Kirchenportal (Südportal), durch das man in die Turmhalle und in das Kirchenschiff gelangt. Auch die Emporen erreicht man über die Treppen im Kirchturm.
Das im 15. Jahrhundert eingebaute Eingangstor zur Kirche erscheint, bezogen auf den breiten Turm, fast zu klein. Der Spitzbogen trägt die lateinische Inschrift aus dem 19. Kapitel des Lukas-Evangeliums: „Scripta est: domus mea domus orationis et dictata“ (Mein Haus ist ein Haus der Anbetung und der Verkündigung Gottes Wortes).
Die Kirche scheint flach überdeckt gewesen zu sein; die jetzige Überdeckung – hoch aufgezogene Tonnen – erhielt sie wahrscheinlich beim Umbau im 18. Jahrhundert, bei dem auch zwei Emporen und die Orgel eingebaut wurden.
Insgesamt ist die Kirche 16 m lang; ihre Apsis ist 4,5 m und das Schiff 7,5 m breit; die Turmhöhe beträgt 19 m. Die Kirche ist in sich schief, die Ablenkung beträgt bei der Länge des Schiffes 55-60 cm.
Das im 15. Jahrhundert eingebaute Eingangstor zur Kirche erscheint, bezogen auf den breiten Turm, fast zu klein. Der Spitzbogen trägt die lateinische Inschrift aus dem 19. Kapitel des Lukas-Evangeliums: „Scripta est: domus mea domus orationis et dictata“ (Mein Haus ist ein Haus der Anbetung und der Verkündigung Gottes Wortes).
Die Kirche scheint flach überdeckt gewesen zu sein; die jetzige Überdeckung – hoch aufgezogene Tonnen – erhielt sie wahrscheinlich beim Umbau im 18. Jahrhundert, bei dem auch zwei Emporen und die Orgel eingebaut wurden.
Insgesamt ist die Kirche 16 m lang; ihre Apsis ist 4,5 m und das Schiff 7,5 m breit; die Turmhöhe beträgt 19 m. Die Kirche ist in sich schief, die Ablenkung beträgt bei der Länge des Schiffes 55-60 cm.
Am 9. Juni 1910 stifteten Gustav Benedikt Alfred Ackermann und seine Frau Marie, geb. de Liagre, das „Weihnachtsfenster“, ein großes Fenster mit Glasmalerei, das ursprünglich im Altarraum eingesetzt worden war. 1961 wurde dieses Fenster in die Westseite des Turmes versetzt. Das im Fenster angegebene Datum ist der Tag der Silberhochzeit der Familie Ackermann.
Die Kanzel ist eine kunstvolle Schnitzarbeit, deren Brüstung mit den vier Evangelisten und dem Apostel Paulus verziert ist. Sie wurde im Mai 1626 bei der Trauerfeier für die am 8.5. verstorbene Anna Stübner aus Burghausen zum ersten Mal benutzt. Die Kanzel war früher farbig, in 1901 ist sie in Holzimitation überstrichen worden.
Die ursprüngliche Taufe mag aus Stein gewesen sein. Die jetzige Taufe ist eine schöne Holzarbeit (Barock), ungefähr aus dem Jahre 1720. Früher war sie farbig gefasst und teilweise vergoldet. Es kann sein, dass sie ein Geschenk der Pfarrersfamilie Jacobi war, die in vier Generationen von 1591 bis 1732 in Gundorf amtierte. Das Zinntaufbecken datiert aus 1866.
Die Eingangstür der Sakristei ziert ein Wappen von 1720. Es ist vom Hufschmied Johann Christoph Tostlöbe als ein Andenken an seine Familie gestiftet worden und war damals am Kirchengestühl angebracht. Seit 1901 hat es den würdigen Platz an der Tür der Sakristei.
Orgel
Aus den Akten des Merseburger Domstiftarchivs geht hervor, dass die Gundorfer Kirche bis in das erste Viertel des 18. Jahrhunderts nur ein Positiv hatte. Da der Anschlag wegen der einfachen Traktur schwer war, wurde für das Orgelspiel viel Kraft benötigt, deshalb sprach man auch vom „schlagen“.
Ein Visitationsbericht (eine Visitation war eine Inspektion) aus 1655 hebt hervor, dass „ein Schulmeister ... kein Handwerker (ist)“: Der damalige Lehrer Jacob Karl konnte das Positiv nicht benutzen, da das Instrument vermutlich allmählich altersschwach geworden war.
In einem späteren Bericht wird übermittelt, dass das Spiel selbst in den Gottesdiensten Beschimpfungen hervorrief und für „elend und untüchtig“ befunden wurde. In einem anderen Beleg wird mitgeteilt, daß der „Rath Otto Carol von Thümmel zu besserer Bequemlichkeit des Orgelwerkes in der Kirchen Gundorff seinen vormahligen Stand resigniret habe“.
Die erste Orgel der Gundorfer Kirche, die 12 Stimmen auf einem Manual und ein Pedal hatte, baute der Universitätsorgelmacher Johann Scheibe 1713. Bei dem Feuer im Jahr 1748 erlitten die Orgel sowie die Bälge Schaden. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts soll nach Aussage des damaligen Organisten Carl Friedrich Fischer diese erste Orgel - vor allem durch Wurmfraß - so baufällig gewesen sein, dass man einen völligen Neubau für richtig erachtete.
Die zweite Orgel baute der damals in Bautzen, später in Leipzig ansässige Orgelbauer Leopold Kohl im Jahr 1868. Die Reste der Scheibe-Orgel wurden verkauft.
Ein Visitationsbericht (eine Visitation war eine Inspektion) aus 1655 hebt hervor, dass „ein Schulmeister ... kein Handwerker (ist)“: Der damalige Lehrer Jacob Karl konnte das Positiv nicht benutzen, da das Instrument vermutlich allmählich altersschwach geworden war.
In einem späteren Bericht wird übermittelt, dass das Spiel selbst in den Gottesdiensten Beschimpfungen hervorrief und für „elend und untüchtig“ befunden wurde. In einem anderen Beleg wird mitgeteilt, daß der „Rath Otto Carol von Thümmel zu besserer Bequemlichkeit des Orgelwerkes in der Kirchen Gundorff seinen vormahligen Stand resigniret habe“.
Die erste Orgel der Gundorfer Kirche, die 12 Stimmen auf einem Manual und ein Pedal hatte, baute der Universitätsorgelmacher Johann Scheibe 1713. Bei dem Feuer im Jahr 1748 erlitten die Orgel sowie die Bälge Schaden. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts soll nach Aussage des damaligen Organisten Carl Friedrich Fischer diese erste Orgel - vor allem durch Wurmfraß - so baufällig gewesen sein, dass man einen völligen Neubau für richtig erachtete.
Die zweite Orgel baute der damals in Bautzen, später in Leipzig ansässige Orgelbauer Leopold Kohl im Jahr 1868. Die Reste der Scheibe-Orgel wurden verkauft.
Ab 1883 fungierte der Leipziger Orgelbauer Gottfried Hildebrandt als regelmäßiger Stimmer und Instandhalter der Orgel.
Am 30. Juni 1930 wurde die Orgel von Paul Rubart untersucht. Er stufte den Zustand als „zwar einigermaßen brauchbar“ ein, wies jedoch auf den erheblichen Wurmfraß hin und gab den Rat, die Orgel gründlich zu überholen. Erst viele Jahre später (1939/40) erfolgte die längst fällige Instandsetzung, die mit einer Erneuerung und Umdisponierung verbunden war, durch die Orgelbauanstalt Hermann Eule aus Bautzen.
Um 1978 wurde eine weitere Überholung fällig, für die sich insbesondere Frau Kantorin Stephan einsetzte. Über 10.100 DDR-Mark wurden dafür an Spenden gesammelt. Erst 1985 wurden die notwendigen Arbeiten von Orgelpfleger Rietzsch aus Rödlitz in Zusammenarbeit mit Orgelpfleger Balzer aus Wurzen ausgeführt. Die Vorgaben und die Abnahme erfolgte durch Kantor Johannes Gerdes aus Dresden.
In den Jahren 2012 und 2013 wurde die Orgel mit Mitteln des Fördervereins grundlegend überarbeitet und restauriert.
Am 30. Juni 1930 wurde die Orgel von Paul Rubart untersucht. Er stufte den Zustand als „zwar einigermaßen brauchbar“ ein, wies jedoch auf den erheblichen Wurmfraß hin und gab den Rat, die Orgel gründlich zu überholen. Erst viele Jahre später (1939/40) erfolgte die längst fällige Instandsetzung, die mit einer Erneuerung und Umdisponierung verbunden war, durch die Orgelbauanstalt Hermann Eule aus Bautzen.
Um 1978 wurde eine weitere Überholung fällig, für die sich insbesondere Frau Kantorin Stephan einsetzte. Über 10.100 DDR-Mark wurden dafür an Spenden gesammelt. Erst 1985 wurden die notwendigen Arbeiten von Orgelpfleger Rietzsch aus Rödlitz in Zusammenarbeit mit Orgelpfleger Balzer aus Wurzen ausgeführt. Die Vorgaben und die Abnahme erfolgte durch Kantor Johannes Gerdes aus Dresden.
In den Jahren 2012 und 2013 wurde die Orgel mit Mitteln des Fördervereins grundlegend überarbeitet und restauriert.