Paulus war schon über zwei Jahre unschuldig in Gefangenschaft, alles nur, weil man ihn mit falschen An schuldigungen vor den Römischen Statthalter gebracht hatte. Dieser hatte Paulus zunächst einmal durch eine Schutzhaft vor seinen Verfol gern gerettet, aber dann ließ man Paulus einfach im Gefängnis. Ob wohl er nichts Kriminelles getan hatte, blieb er gefangen, bis endlich ein neuer Statthalter gekommen war. Der schlug vor, Paulus wieder nach Jerusalem zu schicken, wo seine An kläger nur auf ihn warteten. Damit wäre Paulus sehr wahrscheinlich dem Tode preisgegeben worden. Deshalb berief er sich als römischer Bürger auf den römischen Kaiser. Nun würde man ihn also bis in die Welthauptstadt Rom schicken. Sein Verbrechen: Er war Christ und rede te auch noch darüber! Als König Agrippa und seine Frau in Cäsarea sind, wollen sie diesen Gefangenen sehen. In dieser schwierigen, aufrei benden Lage sagt Paulus bei der An hörung vor dem Statthalter und König Agrippa: „Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag.“ Da redet ein Mensch, der jeden neu en Morgen, den er erleben darf, als ein Geschenk Gottes annimmt. Pau lus ist ein einfacher, mitunter schwacher Mensch, der auf Gottes Hilfe und Beistand Tag für Tag an gewiesen ist und allein durch die Treue Gottes noch am Leben ist. Aber Paulus sieht jeden neuen Tag auch als Aufgabe und Gelegenheit. Als eine Gelegenheit, Gottes Liebe mit anderen Menschen zu teilen. Selbst wo er schwach, angefochten und gefangen ist, redet er von der Kraft, die ihn trägt: Jesus Christus! Der gekreuzigte Jesus von Nazareth, er ist auferstanden! Er hat Sünde, Tod und Teufel überwunden. Und er hat es für uns getan, damit wir in Gottes Liebe geborgen leben und sterben können. Dieser Bibelvers zum Monat August, es ist ein starker Satz eines Menschen, der von Got tes Liebe gehalten und getragen wird. Paulus schildert, wie Jesus ihn verändert hat und wie er sich nun gern für ihn engagiert. „Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag …“ Wer so zurück schaut, kann getrost in die Zukunft gehen.
Am Ende seiner Rede wirkt Paulus nicht mehr wie ein Angeklagter, sondern als ein Zeuge des allmächti gen und barmherzigen HERRN. Später sagte Agrippa zu Paulus: Es fehlt nicht viel, und du überredest mich, dass ich ein Christ werde! (Apg 26,28)
„Glauben und Bekennen sind wie si amesische Zwillinge. Sie kann man nicht trennen, ohne dass beide Scha den erleiden.“ Paulus hat geglaubt und bekannt und darum Gottes Güte erfahren.
Auch wir können nur als Christen leben, weil Gott uns liebt und trägt. Und genau dies lasst uns bekennen, jeden Tag neu, damit immer mehr Menschen von Gottes großer Liebe erfahren und wir immer mehr im Glauben wachsen.
Eine gesegnete Zeit wünscht Ihnen Diakon Daniel Ihrig.