Aktuelles zur Strukturreform
Nach vielen Monaten „Sendepause“ kam Ende April ein Schreiben vom Landeskirchenamt, welches die Gemeinden der Region VII (Grünau, Markranstädter Land mit Rückmarsdorf und Dölzig, Böhlitz-Ehrenberg, Leutzsch, Lindenau und Gundorf) auffordert, sich bis Ende Mai über die Struktur der Zusammenarbeit ab 1.1.2021 zu verständigen.
Im letzten Jahr im Juni hatten alle Gemeinden, außer Lindenau-Nathanael, einen Schwesterkirchvertrag unterzeichnet. Da der Vertrag nicht von allen unterschrieben wurde, kam er bisher auch nicht zustande.
Sollte in der Region VII keine Einigung erzielt werden, ist eine „Verordnung“ durch das Landeskirchenamt angedacht:
Am liebsten würde das Landeskirchenamt alle Gemeinden zu einer neuen Großgemeinde vereinigen. Damit würden alle bisherigen Gemeinden aufhören zu existieren und eine neue große Gemeinde bilden.
Diese Möglichkeit wird von allen Gemeinden abgelehnt, da alle die Struktur mit der größtmöglichen „Freiheit“ für die eigene Gemeinde anstreben.
Ebenfalls vom Landeskirchenamt wird die Bildung eines Kirchspiels favorisiert. Auch das lehnen alle Gemeinden unserer Region ab, da dies ein schwieriges Konstrukt darstellt, wo zwar die Gemeinden noch eigenständig bleiben, es aber nur noch einen Kirchenvorstand und einen Haushalt usw. gibt.
Deshalb gehen alle Bestrebungen dahin, ein Schwesterkirchverhältnis zu bilden. Die Beratungen der Gemeinden im Mai dazu haben leider keine neuen Ergebnisse gebracht. Lindenau-Nathanael strebt weiterhin die völlige Selbstständigkeit ohne Zugehörigkeit zu einer Strukturverbindung an.
Alle anderen Gemeinden haben ihren Willen zur Bildung eines Schwesterkirchvertrages nochmals bekräftigt und das Landeskirchenamt gebeten, not-falls solch eine Struktur zu verordnen.
Nun liegt die Entscheidung beim Landeskirchenamt und in Gottes Hand. Bitte nehmen sie die ungelöste Struktursituation in Ihre persönlichen Fürbitten auf. Gebete können so viel bewirken!
Aber wir wollen Gottes Willen geschehen lassen. Er überblickt alles viel besser als wir und weiß, was für uns gut ist.
Aber auch hier gilt, dass wir zuversichtlich auf Gott vertrauen können. Er ist treu und wird seine Kirche erhalten. Unsere persönliche Beziehung zu Gott ist völlig unabhängig von aller Struktur! Wir sind die Gemeinde Jesu Christi!
Vielleicht ist auch hier ein tiefer Einschnitt notwendig, um strukturell in der Kirche völlig neu zu denken. Mit der aktuellen schrittweisen Vergrößerung der Strukturen wird eine Schrumpfung und Abtötung des Gemeindelebens einhergehen, wenn wir nicht anfangen, uns als lebendige Gemeinde Jesu Christi zu sehen und den heiligen Geist wirken zu lassen und nicht nur eine „verwaltete, kirchensteuerzahlende Struktur“ zu sein.
Dazu noch eine kleine Geschichte aus dem Heftchen „Weitergedacht“ von Gerrid Setzer: Der Seifenfabrikant
Ein Christ bekam von einem Seifenfabrikanten zu hören:
„Wenn ich mir das Elend in der Welt ansehe, kann ich nicht an das Evange-lium glauben. Was hat sich schon geändert, seitdem das Evangelium ver-kündet wird? Es hat sich als wirkungslos erwiesen.“
Als die beiden noch ein Stück zusammen gingen, sahen sie einen kleinen schmutzigen Jungen, der wild in einer Pfütze planschte. „Ihre Seifen taugen
nichts“, bemerkte der Christ., „sehen Sie sich nur diesen Jungen an!“ – Aber hören Sie mal, Seife nützt doch nur, wenn sie angewendet wird!“
„Mit dem Evangelium ist es genauso“, antwortete der Christ. „Wenn man es richtig anwendet - wenn man daran glaubt -, dann wäscht es die Herzen rein. Da, wo sich Glauben zeigt, wird die lebensverändernde Kraft des Evangeliums von Jesus Christus nicht verborgen bleiben.“